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Guatemala

Offiziell Republik Guatemala, span. República de Guatemala, ist ein Staat in Mittelamerika, im Süden der Halbinsel Yucatán. Guatemala grenzt im Südosten an Honduras und El Salvador, im Norden an Mexiko und im Osten an Belize. Guatemala hat zwei Küsten, im Osten einen schmalen Zugang zum Karibischen Meer und im Süden die Pazifikküste.

Inhaltsverzeichnis

Geographie
Bevölkerung
Geschichte
Politik
Wirtschaft
Kultur
Weblinks

 

Geographie

Guatemala liegt in Zentralamerika auf 15° 30’ Nord, 90° 15’ West. Der nördliche Teil, El Petén, ist Tiefland mit tropischem Regenwald, im Zentrum folgt Hochland mit Vulkanen bis zu 4.200 m Höhe, der schmale flache und fruchtbare Küstenstreifen am Pazifik hat wieder tropisches Klima.

Das Hochland ist das kulturelle Zentrum Guatemalas. Hier herrscht, wegen der Lage zwischen 1.300 und 1.800 Metern über dem Meer, fast das ganze Jahr über ein mildes Klima mit Tagestemperaturen zwischen 18 und 28 Grad Celsius. In höheren Lagen kann es vor allem im Januar und Februar recht kalt werden. In dieser Region liegt die Hauptstadt Guatemala Ciudad, mit 2,5 Mio. Einwohnern die größte Stadt des Landes. Touristische Höhepunkte des Landes sind der Atitlán-See, die alte Hauptstadt Antigua Guatemala, die antike Mayastadt Tikal sowie einige andere sehenswerte Städte wie Quetzaltenango und Chichicastenango.

 

Bevölkerung

Ca. 60 % der Bevölkerung sind Nachkommen der Mayas (indígenas), ca. 35 % sind Mischlinge (ladinos), der Rest ist europäischer oder asiatischer Abstammung. Außerdem leben an der Karibikküste, bei Puerto Barrios und Livingston, Nachkommen entflohener afrikanischer Sklaven (garifunas) aus ehem. englischen Kolonien. Zwar ist Spanisch die offizielle Staatsprache, aber die Mehrheit der Bevölkerung hat eine der ca. 20 verschiedenen Mayasprachen als Muttersprache.

 

Geschichte

Zeugnis der indianischen Geschichte legen zahlreiche Ruinenstätten ab, darunter Tikal als die wichtigste. Siehe auch Liste der Pyramiden.

Nach der Eroberung (Conquista) blieb das Land bis zum 15. September 1821 spanische Kolonie. Von 1823-1839 war Guatemala Teil der Zentralamerikanischen Konföderation. Erst 1840 entstand der unabhängige Staat Guatemala.

Die erste Zeit der jungen Republik von 1841-71 ist gekennzeichnet durch konservative Regime an der Macht, deren Hauptziele eine behutsame wirtschaftliche Modernisierung bei Beibehaltung der hierarchischen Gesellschaftsordnung der Kolonialzeit darstellten.

Die Zeit von 1871-1944 wird als liberaler Nationalstaat bezeichnet. Die wirtschaftliche Modernisierung des Landes wurde forciert. Es begann der großflächige Kaffee- und Bananenanbau, letzterer insbesondere durch die United Fruit Company.

Mit der Oktoberrevolution 1944 und dem Sturz des damaligen Diktators Jorge Ubico 1931-1944, beginnt ein demokratisches Jahrzehnt in Guatemala. Präsident Arévalo, 1944 bis 1949, demokratisiert das Land, führt die Pressefreiheit ein und implementiert den ersten Arbeiterkodex in der Geschichte Guatemalas. Unter seinem Nachfolger Jacobo Arbenz 1950-1954 werden umfangreiche Landreformen durchgeführt. Zu dieser Zeit besitzen rund 2 % aller Großgrundbesitzer ca. 70 % des landwirtschaftlich nutzbaren Landes.

Auf Intervention der United Fruit Company, die in Guatemala ihre größten Plantagen hatte und zudem noch Eignerin der International Railway of Centralamerica und des einzigen Seehafens des Landes war, initiiert das US -amerikanische Außenministerium eine Hetzkampagne gegen Guatemala. Die CIA interveniert in Zusammenarbeit mit oppositionellen guatemaltekischen Militärs (Operation PBSUCCESS). 1954 wird Arbenz gestürzt und Castillo Armas wird Diktator. Innerhalb kürzester Zeit macht dieser sämtliche sozialen Reformen einschließlich der Agrarreform rückgängig. Er wird 1957 ermordet. Ydígoras, ebenfalls aus den Reihen des guatemaltekischen Militärs, unter der Herrschaft Ubicos verantwortlich für zahlreiche Massaker und die brutale Niederschlagung verschiedener Aufstände in Guatemala, wird sein Nachfolger.

In Guatemala herrschte 36 Jahre lang ein Bürgerkrieg, der erst 1996 durch die Unterzeichnung eines Friedensvertrages formell für beendet erklärt wurde.

Der Krieg hatte bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 100.000 Menschen das Leben gekostet und über 1 Million Flüchtlinge geschaffen. Besonders durch General Efraín Ríos Montt bekam die Bekämpfung der indigenen Bevölkerung durch die Diktatur Züge eines Genozids. Ganze Landstriche wurden flächendeckend bombardiert. Allein im September 1982 wurden 9.000 Maya ermordet.

Ohne die maßgebliche Förderung durch logistische und materielle Hilfe (Waffen getarnt als „humanitäre Hilfe“) der USA wäre der Genozid in dieser Form sicher kaum möglich gewesen. Nur Jimmy Carter unterbrach diese „humanitäre Hilfe“ für kurze Zeit.

 

Politik

Guatemala ist eine unabhängige demokratische Republik mit Mehrparteiensystem. Die Verfassung vom 15. Januar 1986 legt die Trennung zwischen Legislative (Congreso de la República, das Parlament), Exekutive (Präsident und Vize-Präsident) und Judikative (Oberster Gerichtshof) fest. Das Parlament und der Präsident werden alle vier Jahre gewählt, stimmberechtigt sind alle Bürger ab achtzehn Jahren, ausgenommen aktive Angehörige des Militärs. Der oberste Gerichtshof wird vom Parlament für vier Jahre bestimmt.

Bei den Wahlen vom 9. November 2003 wurde Óscar Berger Perdomo als Kandidat der Gran Alianza Nacional zum Präsidenten gewählt. Auch bei der Parlamentswahl wurde die Gran Alianza Nacional stärkste Kraft, die Wahlbeteiligung lag bei 54,5 %.

Wie die meisten lateinamerikanischen Staaten hat auch Guatemala keine lange demokratische Tradition. Die Parteienlandschaft ist wenig stabil, viele Parteien lösen sich nach einer Legislaturperiode auf oder verschwinden in der Bedeutungslosigkeit. Bezeichnend ist die starke Stellung gesellschaftlicher Gruppen außerhalb der Parteien insbesondere das Militär und die Unternehmer.

Außenpolitisch war Guatemala während des Bürgerkriegs jahrelang isoliert. Seit dem Beginn der Demokratisierung und dem Abschluss des Friedensvertrags mit den Rebellen versucht Guatemala auf der internationalen Bühne eine angemessene Rolle zu spielen. Seit 2001 besteht zwischen Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador ein Handelsabkommen, seit dem 10. März 2004 zusätzlich eine Zollunion mit El Salvador.

 

Staatliche Gliederung

Guatemala ist in 22 Departamentos aufgeteilt.

Departamento (Hauptstadt)

Departamentos von Guatemala

 

1. El Petén (Flores)

2. Huehuetenango (Huehuetenango)

3. El Quiché (Santa Cruz del Quiché)

4. Alta Verapaz (Cobán)

5. Izabal (Puerto Barrios)

6. San Marcos (San Marcos)

7. Quetzaltenango (Quetzaltenango)

8. Totonicapán (Totonicapán)

9. Baja Verapaz (Salamá)

10. El Progreso (Guastatoya)

11. Zacapa (Zacapa)

12. Sololá (Sololá)

13. Chimaltenango (Chimaltenango)

14. Sacatepéquez (Antigua Guatemala)

15. Guatemala (Guatemala-Stadt)

16. Jalapa (Jalapa)

17. Chiquimula (Chiquimula)

18. Retalhuleu (Retalhuleu)

19. Suchitepequez (Mazatenango)

20. Escuintla (Escuintla)

21. Santa Rosa (Cuilapa)

22. Jutiapa (Jutiapa)

 

Wirtschaft

Das Hauptexportgut des Landes ist Kaffee, daneben werden Zucker, Bananen, Tabak, Kautschuk und Kardamom exportiert. Eine sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor ist seit dem Ende der 1990er Jahre auch der Tourismus. Von großer Bedeutung sind auch die Überweisungen ausgewanderter Guatemalteken an ihre Familien. Sie hatten im Jahre 2003 einen geschätzten Wert von 1,6 Mrd. Euro.

 

Kultur

  • Nationalfeiertag: Unabhängigkeitstag 15. September

 

Literatur

 

Weblinks

 

 

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