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Kuba

(span.: Cuba) ist ein mittelamerikanischer Inselstaat in der Karibik mit Küsten am Karibischen Meer, am Golf von Mexiko und am Atlantischen Ozean.

Im Südosten der Insel befindet sich der amerikanische Marinestützpunkt Guantanamo Bay, den die USA auf unbegrenzte Zeit gepachtet haben. Der Vertrag kann nur mit dem Einverständnis beider Seiten gekündigt werden.

Wichtige Agrarprodukte sind unter anderem Zucker, Tabak, Rum, Zitrusfrüchte, Kaffee, Reis, Kartoffeln, Bohnen und Vieh.

Inhaltsverzeichnis
 

Bevölkerung
Geographie
Klima
Provinzen
Menschenrechte
Wirtschaft und Tourismus
Geschichte
Kultur
Bildung
Medien
Militär
Weblinks

 

Bevölkerung

Schätzungen zufolge ist die Bevölkerung etwa zu je einem Drittel europäischer , afroamerikanischer und gemischter (Mulatten) Abstammung. Daneben existiert noch eine chinesische Minderheit. Von der indigenen Bevölkerung der Arawak gibt es keine Nachkommen.

Durch eine Verfassungsänderung vom 12. Juli 1992 wurde Kuba von einem atheistischen Staat zu einem säkularen, wodurch auch Gläubigen die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei ermöglicht werden sollte.

Als Kubas Hauptreligion gilt neben dem Katholizismus der Santería, eine afro-katholische Mischreligion. Sie basiert auf der animistischen Religion der westafrikanischen Yoruba und ist stark mit katholizistischen Elementen versetzt. Da die Religionen keine offizielle Struktur besitzen, sind die tatsächlichen Anhängerzahlen schwer zu ermitteln.

Der Katholizismus ist die - vermutlich nach den Santeria - stärkste Religionsgemeinschaft Kubas. Einigen Schätzungen zufolge sind etwa 35 Prozent der Kubaner katholisch getauft, darunter jedoch auch viele Santeria-Anhänger. Andere Schätzungen gehen von höheren Zahlen aus. Der Katholizismus scheint in höheren Gesellschaftsschichten stärker verankert zu sein als in den niedrigeren.

Neben der katholischen Kirche sind in den letzten Jahren zahlreiche protestantische und vor allem evangelikale Gemeinden entstanden. Daneben zählt man ca. 89.000 Zeugen Jehovas, deren Anhängerschaft sich trotz Schikanen, Verhaftungen und Predigtdienstverbot seit der Revolution mehr als verfünffacht hat.

 

Geographie

Kuba ist die größte Insel in der Karibik. In der Rangfolge der größten Inseln der Welt liegt sie auf Platz 16. Nachbarland im Norden sind die USA mit ihrem Bundesstaat Florida. Im Nordwesten liegt der Golf von Mexiko, im Westen die mexikanische Halbinsel Yucatán. Kuba ist großenteils eben, mit Hügellandschaft und Bergen hauptsächlich im Südosten. Der höchste Punkt ist der Pico Turquino (1.974 m ü. NN) in der Sierra Maestra.

Havanna ist die größte Stadt Kubas und Hauptstadt der Insel. Nächstgrößere Städte sind Santiago de Cuba, Holguín und Camagüey.

Klima

Das Klima ist tropisch. Es gibt eine trockenere Jahreszeit von November bis April und eine regnerischere Jahreszeit von Mai bis Oktober. In der Subprovinz Cuba Oriental entstand der Nationalpark „Alejandro de Humboldt“, der die vier östlichsten Provinzen Holguín, Granma, Santiago de Cuba und Guantánamo umfasst. Das Gebiet schützt viele wichtige Ökosysteme zu Land (68.890 ha) und zu Wasser (2.250 ha), wie die Küste mit ihren Mangroven und vorgelagerten Riffen, die küstennahen Trockenwälder und die höhergelegenen und niederschlagsreichen Regenwälder mit dem 1.168 Meter hohen Gipfel des „El Toldo“. Der Nationalpark wurde im Dezember 2001 von der UNESCO zur Weltkultur- bzw. Naturerbestätte erklärt.

 

Provinzen

Kuba ist in 14 Provinzen und das Sonderverwaltungsgebiet Isla de la Juventud unterteilt.

  • Isla de la Juventud
  • Pinar del Río
  • La Habana
  • Ciudad de la Habana
  • Matanzas
  • Cienfuegos
  • Villa Clara
  • Sancti Spíritus
  • Ciego de Ávila
  • Camagüey
  • Las Tunas
  • Granma
  • Holguín
  • Santiago de Cuba
  • Guantánamo

 

Wirtschaft und Tourismus

Kuba zählt zur den letzten bestehenden sozialistischen (kommunistischen) Volkswirtschaften. Nach dem Ende der UdSSR kam es mit dem Wegfall des wichtigsten Handelspartners Kubas 1991 zu einer ökonomischen Krise (genannt período especial en época de paz = besondere Periode in Friedenszeiten; kurz: período especial/Sonderperiode), die bis heute andauert. Wegen der großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten war der US-Dollar ab 1993 offizielles Zahlungsmittel neben dem Peso, doch seit dem 8. November 2004 ist der US-Dollar durch den Peso Convertible ersetzt. Seit Juli 1960 besteht ein Handelsembargo der USA.

Trotz der Probleme liegt der Lebensstandard in Kuba laut dem Human Development Index noch deutlich über dem Russlands oder der Volksrepublik Chinas.

 

Geschichte

Kuba und die dort lebenden Arawak gerieten in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter spanische Kontrolle. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden die indigenen Völker durch Gewalt und Krankheit praktisch ausgerottet. Für den sehr arbeitsintensiven Zuckerrohranbau besorgten die spanischen Pflanzer sich im 17. und 18. Jahrhundert zehntausende afrikanischer Sklaven.

Die Kämpfe der Kolonie um Unabhängigkeit begannen 1868 und dauerten mit Unterbrechungen bis zum Abzug der Spanier im Jahr 1898 an, als die USA intervenierten (Spanisch-Amerikanischer Krieg). Die USA besetzten die Insel, bis sie schließlich 1902 endgültig die Unabhängigkeit erlangte. Diese war allerdings bis 1934 durch das Platt Amendment eingeschränkt, das den USA bei Beeinträchtigung amerikanischer Interessen ein jederzeitiges Interventions-Recht in Kuba gab. Ein Überrest dieser amerikanischen Sonderrechte ist die gegen kubanischen Willen von den USA besetzte Enklave Bahía de Guantánamo (Guantanamo Bay).

1959 beendete die Revolution unter der Führung Fidel Castros die langjährige Diktatur Fulgencio Batistas. Seitdem ist Kuba ein sozialistisches Land.

Wegen der von Castro betriebenen Verstaatlichungspolitik, von der insbesondere eine Reihe großer US-amerikanischer Wirtschaftsunternehmen, aber auch unzählige kubanische Bauern betroffen waren, verhängten die USA Sanktionen gegen Kuba, die schließlich unter der Federführung der Exilkubaner um den Alkohol-Clan Bacardi in einer totalen Wirtschaftsblockade der Insel mündeten. Parallel dazu verließen in mehreren Flüchtlingswellen tausende Kubaner ihre Heimat, von denen sich ein Großteil in Florida ansiedelte. Kuba suchte und fand Unterstützung bei den sozialistischen Staaten Osteuropas, insbesondere der damaligen Sowjetunion.

 

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre erlebte Kuba eine Phase schlimmer wirtschaftlicher Rückschläge, die erst gegen Ende des Jahrzehnts durch Erfolge beim Neuaufbau des Kuba-Tourismus etwas gemildert werden konnten.

Kultur

Kubanische Musik

In Kuba sind zahlreiche Musikstile und Tänze entstanden, die z.T. international Verbreitung fanden. Zu ihnen gehören der Son, der Mambo, der Danzón, die Rumba und der Cha Cha Cha.

Durch die Übersiedlung vieler Süd- und Mittelamerikaner in die USA während des Zweiten Weltkrieges kam es sehr schnell zu einer leichten Vermischung aus kubanischen Rhythmen und dem Jazz. Nach 1945 war kubanische Musik auch in Westafrika sehr beliebt und beeinflußte den Highlife.

Kubanischer Film

Gegen Ende der 1990er Jahre wurde durch den Film Buena Vista Social Club von Wim Wenders eine echte Kuba-Welle ausgelöst. Kubanische Musik wurde zum Exportschlager. Der Film berichtet über die Arbeit von Ry Cooder mit einer Gruppe von kubanischen Musikern, die fast alle bereits das Rentenalter erreicht hatten. Bemerkenswert ist der für einen Oscar nominierte Film Erdbeer und Schokolade nach einer Kurzgeschichte von Senel Paz, der gekonnt das Thema Homosexualität - welche in Kuba immer noch ein Tabu ist - in der kubanischen Gesellschaft thematisiert.

Kubanische Literatur

Zu den bedeutendsten Schriftstellern Kubas gehören Jose Lézama Lima und Alejo Carpentier. Das Lied Guantanamera von Jose Fernandez Diaz nach einem Gedicht des kubanischen Nationaldichters José Martí über ein Mädchen aus der Provinz Guantánamo ist ein Klassiker der Folkmusik.

 

Bildung

Kubas Bildungssystem gehört zu den besten in Lateinamerika. 2001 lagen die kubanischen Schüler der vierten und fünften Klasse bei einem Test der UNESCO weit vor den anderen lateinamerikanischen Ländern. Weltbankpräsident James Wolfensohn sagte Ende 2002, dass es Kuba gelungen sei, die Einschulquote auf 100% zu steigern. Die Analphabetenquote liegt bei 0,2 Prozent. Nach dem UNESCO-Education for All Development Index (2004) gehört Kuba zu den am höchsten entwickelten Ländern der Welt im Bildungsbereich (neben Kanada, Finnland und Südkorea).

Bildung ist in Kuba kostenlos und es besteht eine 9-jährige Schulpflicht. Kuba hat ein dreigeteiltes Bildungssystem, das aus Grund-, Mittel-, und Oberschule besteht.

In Kuba gab es drei sogenannte Bildungsrevolutionen. Die dritte Bildungsrevolution wurde ca. 2000 gestartet und sollte Probleme, wie die steigende Zahl von Schulabbrüchen, das vermehrte Schwänzen, den Verfall von Gebäuden, die Ausstattung der Schulen und den Mangel an Lehrern lösen. Heute beträgt die durchschnittliche Klassenstärke 12 Schüler und jede Schule besitzt Computerarbeitsplätze und Video-Geräte. Zwischen 2000 und 2002 wurden für die Renovierung, Erweiterung und Neubau von ca. 779 Grund- und Mittelschulen 25 Millionen Dollar und 215 Millionen Peso ausgegeben.

Probleme gibt es bei den Lehrkräften, da diese mit ungefähr 250 Kubanischen Peso (ca. 10 US-Dollar) im Monat schlecht bezahlt werden und darum lieber im Tourismus arbeiten, wo mehr Geld (Devisen) verdient werden kann. Um dem Unterrichtsausfall entgegenzutreten, werden Jugendliche zu sogenannten Notlehrern ausgebildet. Nach Schätzungen sollen bisher 40.000 Notlehrer ausgebildet worden sein.

 

Literatur

  • Jens Sobisch: KulturSchock Cuba : andere Länder, andere Sitten.-Bielefeld : Reise Know How, 2004. - ISBN 3-8317-1270-0 (Anm.: umfassender Landesführer eines Cuba-Insiders)

 

Weblinks

 

 

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