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Begriffsfindung Kunde oder Klient

 Klienten, Zöglinge, Nutzer, Probanden, Patienten, Kunden, Insassen, Bewohner, Betroffene, Betreute, Mitglieder, usw.

Viele Adressatenbegriffe, da große Vielfalt an Handlungsfeldern, oder  Fehlen einer echten Domäne, keine exklusive Adressatenzuständigkeit

amerik.: Social Work, verfügt über Fähigkeiten zur Selbstorganisation und Selbstverantwortung (Hilfe zur Selbsthilfe)

deutsch: historisch von der kontrollierend-administrativen Armenfürsorge geprägt

  • Klientenkonzept: nicht passiv (Erleiden-Erdulden, sondern aktive Mitarbeit des Klienten, sollen nicht als „ohnmächtige, hilflose Wesen angesehen werden
  • Professionalisierung der Sozialen Arbeit Sozialarbeiter->Klienten wie Arzt-> Patient
  • Begriff Kunde, da personenbezogene Dienstleistung

Kunde

Pro                    

Contra  

Geht von der Wählbarkeit von Angeboten aus

Impliziert freiwilliges Verhältnis (Tauschgeschäft)- nicht unproblematisch

Kunde kann sich gegen Angebot entscheiden

Nachfrager nicht Käufer, kann Angebot nicht wählen,  nicht direkt bezahlen !

Anbieter-Modell sieht kein hilfloses Wesen zugrunde

Kann „schlechte“ Leistungen nicht ablehnen, noch die Qualität einfordern

Impliziert respektvollen Umgang mit den Adressaten („Kunde ist König“)

Unterstellt vertragsfähigen, mündigen und verantwortlichen Menschen-> trifft meist nicht zu (Behinderte, Alkoholiker usw.)

Größere Kundenorientierung, Kundenbedürfnissen verpflichtet, eher am Markt orientiert, am Bedarf der Klientel

Verschleiert Machtverhältnisse, behördliche, richterliche Weisungen/ Auflagen bei Strafgefangenen, Psychisch Kranken z.B.

 Bausteine eines Konzeptes zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit:

1. theoriegeleitete Soz. Arbeit, die ein fundiertes Wissen über die komplexen Problem- und Lebenslagen von Menschen hat (Risikofaktoren, Belastung/ Bewältigung)

 

2. Berücksichtigung von Forschungsergebnissen zu diesen Themen, de auch die Kompetenzen und Ressourcen der Adressaten berücksichtigt. Bsp.: Casemanagement-Konzept

3. Professionelle Rollendef. des Sozialarbeiters/-pädagoge definiert die Adressaten als Kontaktpartner im Hilfeprozess

  • Soz. Arbeit als Dienstleistung- Aushandlung der Art, Umfang und Inhalt der Hilfe von beiden Seiten
  • Sozialrechtl. Grundlagen, Rechtspos. des Adressaten (z.B. Beratung im Rahmen des §218)
  • Professionelle Orientierung und Berufsethik, die sich von Akzeptanzprinzipien und Grundwerten leiten lässt (Menschenwürde)

 Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit

1. Arbeit mit Kindern

2. Arbeit mit Jugendlichen

  • Jugendarbeit und Jugendkulturarbeit
  • Jugendsozialarbeit
  • Jugend- und Erziehungshilfe
  • Jugendhilfe für suchtgefährdete und suchtkranke Jugendliche

3. Arbeit mit Frauen

4. Arbeit mit Familien

5. Arbeit mit alten Menschen

6. Arbeit mit sozial- und wirtschaftlich Benachteiligten, soz. Arbeit mit Randgruppen

7. Soziale Arbeit mit Kranken und Behinderten

8. Soziale Arbeit mit Psychisch Kranken

9. Arbeit als Sozialplanung, Arbeit für politische Entscheidungsträger

10. Arbeit als Bildungsarbeit

11. Sonstige         

  • Soldaten                 -> Bundeswehr
  • Armutsbevölkerung -> Entwicklungshilfe
  •    AN/ Mitarbeiter   -> Betriebssozialarbeit

 Organisationen der Sozialen Arbeit

Sie sind Teilgebilde oder besser soziale Systeme innerhalb der Gesellschaft

Merkmale:

haben Mitglieder, verfolgen bestimmte Ziele bzw. haben einen Zweck, sind rationalgestaltet, sind arbeitsteilig strukturiert (Rolle, Position, Hierarchie), haben eine Umwelt (räumlich, soz., offene, naturale Systeme), besitzen eine Mindestgröße (mind. 2)

Org. Rahmenbedingungen:

Beim methodischen Handeln Organisationsziele und originären Arbeitsauftrag berücksichtigen

Der institutionale Organisationsbegriff ist der Oberbegriff Inst., meint die Gesamtheit der Träger, Einrichtungen, Verbände, Anstalten, Heime, Verwaltungen, Beratungsstellen,...

  • Org. der Sozialen Arbeit mit unterschiedl. Trägerstrukturen, soz. Diensten, Angeboten, Finanzierungsgrundlagen in der „Draufsicht“ unübersichtlich, schwer klassifizierbar
  • Der instrumentale Organisatiosbegriff- Org. als Gesamtheit der Aktivitäten, um best. Zwecke und Ziele zu erreichen; dadurch best. Strukturierung des Systems und die dazu gehörende Ordnung der Menschen, deren Einsatz und die Verarbeitung von Informationen
  • Soziale Arbeit = ist eine auf Veränderungen angelegte Disziplin, wissenschaftlich fundierte Handlungskonzepte-> methodisches Handlungsschema
  • Analyse der Ausgangsbedingung, Situationsanalyse, Planung der Vorgehensweise, Organisation und Überprüfung der Zielvereinbarung

Der funktionale Organisationsbegriff fokussiert sich auf das Organisieren, den Tätigkeiten der Strukturierung und der Organisationsgestaltung innerhalb der Org.

Öffentliche Träger

Sind alle Körperschaften, Anstalten, und Stiftungen des öffentlichen Rechts

Besondere Relevanz haben kommunale Träger: tragen Planungs- und Gesamtverantwortung

Kritik: Bürokratiemodell (hierarchische Organisationsstruktur, Strukturierung der Arbeit nach rechtl. Kriterien und festen Verhaltensregeln, bürokratische Rationalisierungskriterien

(Name A-D wird von einem Sachbearbeiter bearbeitet)

  • Adressatenferne, ungenügende Berücksichtigung fachlicher Gesichtspunkte
  • Modernisierungsdruck, Budgetierung, genaue Beschreibung der Angebote, Zielvereinbarungen waren die Folge (geschichtl. Entwicklung)

Freie Träger

Sind private Organisationen (e.V., gGmbH, Stiftungen), die von ihrem Selbstverständnis her gemeinnützig sind, ihre Dienstleistungen freiwillig anbieten und meist weltanschaulich geprägt sind

-> Mehrzahl der sozialen Einrichtungen wird von der freien Wohlfahrtspflege getragen

= Gesamtheit aller auf freigemeinnütziger Grundlage erfolgenden organisierten sozialen Hilfen

Durch folgende Strukturmerkmale geprägt:

  • Von der Dualität von öffentlichen und freien Trägern
  • Von dem Subsidiaritätsprinzip, das den bedingten Handlungsvorrang der freien Träger vor den öffentlichen vorschreibt
  • Von der Pluralität mit der Vielfalt von Trägerorg. und Sozialen Diensten, wodurch die Hilfesuchenden Wahlmöglichkeiten erhalten (sollen)

Spitzenverbände der f.W.: Caritas, Diakonisches Werk (D.W.), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Arbeiterwohlfahrt (AWO) und Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV)

Sollen Garantie bieten, haben Fortbildungsstätten, haben privilegierte Stellung gegenüber den privatwirtschaftlichen durch Einflussnahmemöglichkeiten beim Staat (Interdependenztheorie, Neokorporatismustheorie)

1,2 Mio. Beschäftigte-> wirtschaftlicher Faktor

NPO – haben Merkmal: fehlende Gewinnorientierung

Können aber Gewinn machen, bessere Bezeichnung: Not-For-Profit-Organisationen statt Non-P-O

Werden auch als 3. Sektor oder als intermediärer Bereich bezeichnet

Aufgaben der Wohlfahrtspflege im intermediären Bereich:

  • Verknüpfung der gesellschafl. Teilbereiche. Staat, Markt und informelle Systeme
  • Entlastung des Staates bei der Aufgabenwahrnehmung
  • Schutz der Bürger vor staatl. Einflussnahme
  • Sicherung der Teilhabe der Bevölkerung an der sozialen Wirklichkeit
  • Artikulation von Minderheitenbedürfnissen
  • Innovationsfähigkeit und Flexibilität auf neue Bedarfslagen. Denn: Der Staat braucht meist länger und der Markt reagiert erst, wenn sich Gewinnchancen öffnen

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